Berufsaussichten und Unternehmungsgründung

Aufgrund des rasch ansteigenden Volumens an biologischen, chemischen und medizinischen Daten und deren Komplexität haben Bioinformatiker beste Berufsaussichten und sind begehrte Experten an Universitäten, Forschungseinrichtungen oder in Pharmaunternehmen. Generell gelten Absolventen der Bioinformatik, die in Saarbrücken studiert haben, als sehr gut ausgebildet und haben daher gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Durch den englischsprachigen Masterstudiengang und die Promotion können diese Chancen auch einfach im Ausland wahrgenommen werden.

Während des Studiums gibt es bereits viele Gelegenheiten, Kontakte zu diversen Forschungsgruppen, Instituten und der Wirtschaft zu knüpfen sowie praktische Erfahrungen mit echten wissenschaftlichen Projekten zu sammeln.  Weiterhin gibt es Programme, die Hilfestellungen und Unterstützung für die Unternehmensgründung bieten.

Promotion

Wer das Studium fortsetzen möchte, kann nach dem Bachelorstudium oder dem Masterstudium eine Promotion in Bioinformatik anschließen.

Besonders talentierte Bioinformatikstudierende können direkt nach dem Bachelor in der Graduiertenschule mit ihrem Promotionsstudium beginnen. Studierende aus aller Welt werden hier in einer Einführungsphase an das wissenschaftliche Arbeiten herangeführt. Die Studierenden werden dabei in drei Semestern mit Vorlesungen und Seminaren auf die wissenschaftliche Arbeit vorbereitet. In dieser Vorbereitungsphase werden Studierende im Rahmen der Graduiertenschule durch Stipendien oder Hilfskraftverträge unterstützt. 

Sie müssen danach eine Qualifizierungsprüfung bestehen, der dann die Forschungs- und Dissertationsphase folgt. Alternativ werden auch wie bisher Studierende nach dem Masterabschluss aufgenommen, die ebenfalls individuell auf ihre Forschungsphase vorbereitet werden und eine Qualifizierungsprüfung ablegen müssen.

Dr. Alexander Rurainski

Interview mit ehemaligem Bioinformatikstudenten

Wann waren Sie am ZBI?

Von 2004 bis 2010. Zuerst als Diplomand, dann als Assistent von Prof. Dr. Lenhof. In letzterem Rahmen habe ich meine Doktorarbeit angefertigt und meine Promotion abgeschlossen.

Womit haben Sie sich wissenschaftlich beschäftigt? Was war das Thema Ihrer Abschlussarbeit?

Schwerpunkte meiner Arbeit waren mathematische Modellierung, sowie numerische und algorithmische Optimierung. Diese für die Bioinformatik so wichtigen Gebiete sind unverzichtbar in Bereichen wie beispielsweise molekulare Kraftfelder, maschinelle Lernverfahren und regulatorische Netzwerke, in denen ich tätig war. Schon meine Diplomarbeit beschäftigte sich mit einer speziellen Klasse von Problemen: „Semidefinite Programmierung in der Bioinformatik”. Meine anschließenden Forschungen am Zentrum für Bioinformatik mündeten in meiner Dissertation, die unter dem Titel „Optimization in Bioinformatics” zusammengefasst wurden.

Haben Sie noch Kontakte aus dieser Zeit?

Ja, insbesondere arbeite ich mit Personen aus dieser Zeit in der eigenen Firma täglich zusammen.

Was fällt Ihnen als Erstes ein, wenn Sie an Ihre Zeit am ZBI zurückdenken?

Ich habe den Umzug in das jetzige Bioinformatik Gebäude selbst miterlebt und z. B. Rechner abgebaut, getragen und wieder aufgebaut. Unabhängig ob vom „alten” oder vom neuen” Gebäude die Rede ist, die Raumausstattungen boten/bieten in jedem Fall optimale Arbeitsbedingungen.

Was hat Ihnen am besten gefallen?

Teamgeist und Zusammenhalt.

Was hat Sie gestört?

Es war nicht immer ganz einfach, als Assistent den Vorlesungsbetrieb mit den eigenen Forschungen zeitlich zu koordinieren.

Wie war Ihr weiterer Werdegang?

Nach meiner Promotion habe ich mit Freunden aus dem Zentrum für Bioinformatik eine eigene Firma für Biocomputing gegründet, die sich auf die Analyse und Simulation biologischer Daten und pharmazeutischer Eigenschaften spezialisiert hat: Scientific Consilience (www.scientific-consilience.com). Die Scientific Consilience GmbH blickt nun als von Universitäten unabhängige Vollzeitfirma auf mehr als 5 Jahre wissenschaftlichen und marktwirtschaftlichen Erfolg zurück.

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